Ostern im Garten
Ostern beginnt ganz leise.
Am frühen Morgen. In einem Garten.
Jesus sagte zu ihr: "Maria!"
Sie wandte sich um und sagte zu ihm: "Rabbuni!" – das heißt Lehrer.
Die Begegnung mit dem neuen Leben heißt nicht, im ersten Licht des Morgens den Auferstandenen in weißen Gewändern zu treffen.
Einst wurde mit dem Licht am ersten Tag des allerersten Anfangs die Welt geboren.
Heute, am Ostertag, im ersten Licht des Morgens, kann die Schöpfung neu beginnen.
Können wir neu beginnen.
In einigen alten Osterbildern wird Jesus mit einem Spaten in der Hand gemalt.
Jesus, der Gärtner des Lebens, arbeitet im Garten der Welt.
Er stößt die Schaufel in den Boden.
Lockert den versteinerten Schmerz.
Gräbt um, bricht auf,
holt, was verborgen war, ans Licht,
kehrt das Unterste zuoberst.
Mit eigenen Händen bereitet er den Boden einer anderen, einer neuen, einer verwandelten Welt.
Christus mit dem Spaten in der Hand!
Gräbt und hackt, jätet und gießt.
Mit lehmig-braunen Fingern legt er die Samenkörner in die Erde.
Der Auferstandene erschafft eine neue Schöpfung.
„Halte mich nicht fest …,“ sagt er zu Maria.
Und gibt den Spaten weiter und die Samen für das neue Leben.
Gottes Möglichkeiten, wie neues Leben spürbar werden kann, sind größer und weiter als wir ahnen.
Wir tragen den Samen dafür in unseren Herzen.
Tragen die Kraft der Auferstehung in uns.
Mit uns.
Nichts bleibt wie es ist.
Es verwandelt sich und mich.
Auferstehung ist jetzt:
Aufstehen ist jetzt und jetzt und jetzt.
Frohe Ostern wünscht Ihnen und Euch
Pastorin Elke Hoffmann
PS: Das Blumenkreuz haben die Kinder der Kita Glindenberg in ihrem Ostergottesdienst geschmückt